Imaginarium Europa: Künstlerische Entwürfe eines Kontinents
Dr. Jana Graul
Das Projekt nimmt die Verbindung von Europadiskurs und Kunstschaffen in den Blick und wählt hierfür einen thematischen Zugriff. Untersucht werden künstlerische Entwürfe und Vorstellungen von Europa, also materielle und mentale Bilder des Kontinents, wobei der Schwerpunkt auf dem Konnex zur künstlerischen Tätigkeit selbst liegt. Folgende Fragen bilden den Ausgangspunkt: Was meinte Europa für Künstlerinnen und Künstler zwischen 17. und 19. Jahrhundert vor dem Hintergrund wechselnder Diskurskonjunkturen, politischer und religiöser Verhältnisse, aber auch unterschiedlicher Herkunftskontexte, sozialer Bedingungen und kommerzieller Abwägungen? In welchen Zusammenhängen spielte der Kontinent für sie eine Rolle und wie verorteten sie sich in ihm? Welche Europa-Bilder entwarfen sie, vor allem aber: wie und warum verbanden sie (oder andere) ihr Schaffen mit dem Erdteil? Sowie: erlangt der Kontinent in Relation zum Kunstschaffen literarisch oder publizistisch Relevanz und wenn ja, in welchem Verhältnis steht diese Rede zu anderen zeitgleichen Europadiskursen? Der Fokus des Projekts liegt auf der Rolle des Kontinents im neuzeitlichen europäischen Kunstdiskurs und damit nicht zuletzt auch auf der Frage nach dem Anteil von Kunst und Künstler:innen am ‚Imaginarium Europa’.