Virilität in der Stadt: Der männliche Körper und der städtische Raum in Rom von der italienischen Einigung bis zum Faschismus
Sara Vitacca, Ph.D.
Durch die Beleuchtung der Beziehungen zwischen Kunst, städtischem Raum und Geschlechterperspektiven soll die Konstruktion eines "männlichen" Bildes der Stadt Rom durch Denkmäler, Skulpturen oder städtische Installationen untersucht werden, die ein neues Ideal des männlichen Körpers zwischen dem Ende des 19. und dem Beginn des 20. Jahrhunderts propagierten. Von der Zeit nach der Einheit/Unità, als sich der "Virilismus" als kultureller und politischer Diskurs in der italienischen Gesellschaft durchsetzte, erstreckt sich der zeitliche Rahmen der Untersuchung bis in den Faschismus, als das männliche Ideal für die politische Propaganda des Regimes beherrschend/essenziell wurde. Neben der Untersuchung von Denkmälern und emblematischen Stadtbildern soll ebenso der kritischen und historiografischen Dimension Raum gegeben werden, um zu verstehen, wie in Rom mit seinen Denkmälern ein Narrativ der Männlichkeit verkörpert werden konnte. Die visuelle und populäre Kultur der damaligen Zeit soll ebenfalls berücksichtigt werden, um die vielfältigen Darstellungen der Stadt aus der Geschlechterperspektive zu untersuchen. Wie steht die Darstellung des männlichen Körpers im Dialog mit der Architektur und dem umgebenden Raum? Von wem und für wen wurden solche Darstellungen konzipiert? Wie verändert sich die Wahrnehmung des Denkmals im städtischen Umfeld je nach Geschlecht der Betrachter und der Art und Weise, wie sie sich die Stadt und ihre öffentlichen Räume aneignen?