Heinrich Wölfflins Italien und das deutsche Formgefühl (1931)

Dr. Teresa Ende

Ziel des Editionsprojekts Heinrich Wölfflin – Gesammelte Werke ist es, die Arbeit von Heinrich Wölfflin (1864–1945), einem der prägenden Kunsthistoriker des 20. Jahrhunderts, näher zu untersuchen und dabei auch das umfangreiche Archivmaterial sowie die unpublizierten Schriften des Autors zu erschließen und auszuwerten. Jeder Band erhält eine Einleitung durch eine renommierte Vertreterin bzw. einen renommierten Vertreter des Faches und einen wissenschaftlichen Kommentar. Im Mittelpunkt meiner Forschung steht Wölfflins letztes großes Buch, Italien und das deutsche Formgefühl aus dem Jahr 1931. Darin versuchte Wölfflin, die für sein ganzes Leben und Wirken bestimmende Auseinandersetzung mit dem Gegensatz Italien – Deutschland und den Unterschieden zwischen italienischer und deutscher Kunst erstmals systematisch zu beleuchten. Ich verfasse den Kommentar des Bandes. Dabei spielt, neben der Editionsarbeit sowie der Transkription und Auswertung der Archivalien zur genauen Kontextualisierung, die gründliche Untersuchung der von Wölfflin verwendeten, politisch aufgeladenen Begriffe wie "nationale Charaktere", "Rasse" und "Boden" eine herausragende Rolle. Die historisch-kritische Begriffsanalyse verspricht hier wichtige Erkenntnisse, sowohl zum Kunst- und Selbstverständnis eines der weltweit meistgelesenen Kunsthistoriker als auch zur Geschichte und Methodik des Faches Kunstgeschichte selbst.

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