Neue Forschungen zum Kunstbesitz des Kardinals Jacopo Sannesi

Dr. Lothar Sickel

Im Zuge von Forschungen etwa zum Nachlass Federico Zuccaris (siehe Statusbericht 2013–2015, S. 73, und Publikationen) ergaben sich neue Erkenntnisse über den Kunstbesitz des Kardinals Jacopo Sannesi, die zur intensiveren Fortführung eines ursprünglich 2002 begonnenen Projekts über den Aufstieg und die Selbstdarstellung der Familien Sannesi (siehe Jahresbericht der Bibliotheca Hertziana 2003, S. 55–56) aufforderten. So wurde anhand eines bislang unpublizierten Inventares der Bestand der umfangreichen Graphiksammlung Sannesi teilweise rekonstruiert. Das Hauptinteresse galt aber der Freskenausstattung der zu Beginn des 19. Jahrhunderts zerstörten Villa des Kardinals Sannesi auf dem Monte di Santo Spirito bei Sankt Peter. Zu hinterfragen war insbesondere der Bericht der Künstlerbiographen Giovan Pietro Bellori und Giovani Battista Passeri, wonach die Fresken mit Szenen aus dem Alten Testament hauptsächlich von Giovanni Lanfranco geschaffen wurden. Die Studie zielt auf den Nachweis, dass an der Ausführung der Fresken noch andere Mitarbeiter aus der Werkstatt Annibales Carraccis beteiligt waren.

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