Affirmationen des Avisuellen. Die Kunstgeschichte der Blindheit im 19. und 20. Jahrhundert

Dr. Tobias Teutenberg

Gegenstand des Projekts sind künstlerische und institutionelle Einlassungen auf Zustände von Blindheit, Sehverlust und Sehschwäche im 19., 20. und 21. Jahrhundert. Im Untersuchungsbereich inbegriffen sind Themen wie die konzeptuelle Limitierung oder Entmachtung des Sehsinns im kreativen Prozess; Werkstrategien der Blendung und Verunklärung visueller Zugriffe; die Repräsentationsformen und -funktionen von Markern wie Prothesen, Braille und Langstöcken,  Blindheit und Sehschwächen als ästhetische Ideale, kunsttheoretische Metaphern und kunsthistorische Interpretamente; die Geschichte musealer Strategien zur Deprivilegierung des Auges sowie die kunstgeschichtliche Integration ausgewählter Positionen blinder Künstlerinnen und Künstler. Vor dem aktuellen theoretischen Hintergrund der Critical Disability Studies findet im Rahmen des Projekts demnach eine Re-Evaluation der vielfältigen Manifestationen des Avisuellen in der Kunst nach 1800 statt, die in einer inklusiven Kunstgeschichte aufgehen wird.

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