Kunst und materielle Kultur der Aragoneser in Rom (1350–1522)

Isabel Ruiz Garnelo

Die 2022 abgeschlossene Doktorarbeit befasst sich mit der Architektur, Kunst und materiellen Kultur der Untertanen der Krone von Aragon, die zwischen 1350 und 1522 in Rom lebten. Der Schwerpunkt liegt auf den beiden mittelalterlichen Pilgerhospizen San Nicola und Santa Margherita catalanorum, die von den katalonischen Stifterinnen Jacoba Ferrandis und Margarita Pauli ins Leben gerufen und später in der 1506 gegründeten Bruderschaft Santa Maria di Monserrato unter einem Dach vereint wurden. 1518 begannen die Bauarbeiten für die repräsentative Kirche zwischen der heutigen Via di Monserrato und der Via Giulia.
Diese Studie fügt den bisherigen Erkenntnissen über die multikulturelle Gesellschaft Roms im ausgehenden Mittelalter und ihren Einfluss auf Kunst und Kultur der Stadt und des Mittelmeerraums neue Elemente hinzu. Die Dissertation rekonstruiert nicht nur Standort, Erscheinungsbild und Funktionen der beiden mittelalterlichen Hospize, sondern analysiert auch den reichhaltigen Bestand an Kunstwerken und dekorierten Utensilien, die von karitativen Einrichtungen verwendet wurden, darunter Gemälde, Statuen, Grabdenkmäler, aber auch liturgische Geräte, Textilien, Wappen und Embleme.
Die meisten dieser Objekte existieren heute nicht mehr, sind aber in Archivquellen ausführlich dokumentiert. Die Quellen zu ihrer Beschaffenheit, ihrem Gebrauch und ihrem Aussehen belegen die Rolle der materiellen Kultur für die Repräsentation frühneuzeitlicher kollektiver Identitäten. Die von der Universität Valencia angenommene Dissertation wurde von Mercedes Gómez-Ferrer Lozano als Erstgutachterin und Susanne Kubersky-Piredda als Zweitgutachterin betreut.

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