‚Andere‘ Kunst der Frühen Neuzeit? Kulturelle Hybridität und der kunsthistorische Kanon

  • Öffentliche Veranstaltung ohne Voranmeldung
  • Beginn: 19.05.2025 14:30
  • Ende: 20.05.2025 18:00
  • Vortragende(r): Workshop
  • Ort: Villino Stroganoff, Via Gregoriana 22, 00187 Rom
  • Kontakt: rossi@biblhertz.it
‚Andere‘ Kunst der Frühen Neuzeit? Kulturelle Hybridität und der kunsthistorische Kanon
Kunsthistorische Konstruktionen ‚anderer‘ Renaissancen – in Abgrenzung zu den im Fach traditionell als kanonbildend angesehenen Kunstzentren – offenbaren in vielen Fällen nicht nur ein beharrliches Festhalten des Fachs an anachronistischen Hierarchisierungen von Kunstlandschaften und Epochennarrativen, sondern auch ein persistentes Unbehagen im Umgang mit Kunstwerken, die sich durch signifikante kulturelle Syntheseleistungen auszeichnen.

Der Workshop möchte sich sowohl mit ästhetischen Eigenlogiken sowie mit forschungsgeschichtlichen Prozessen der Konstruktion linearer Einflussgeschichten im europäischen Norden wie Süden kritisch auseinandersetzen. Mithilfe aktueller Ansätze der Kulturtransferforschung soll die Veranstaltung einen alternativen Zugriff erproben, der die Kunstwerke als Resultate von Verflechtung, kreativer Aneignung, Amalgamierung und allen voran Hybridisierung von differenzierten Kulturelementen zu bestimmen und adäquat zu analysieren erlaubt.

PROGRAMM

 

Montag, 19 Mai 2025

14:30 EINLEITUNG
Anna Pawlak (Universität Tübingen) | Anna Magnago Lampugnani (BHMPI)
Moderation: Ariane Koller (Universität Tübingen)


14:45
Adrian Bremenkamp 
(BHMPI)
Hybridität und Übersetzung – Begriffliche Instrumente zum Verständnis der Rezeption altniederländischer Malerei im Mittelmeerraum

15:30 PAUSE

16:00
Sophie Rüth
(FU Berlin)
Kulturelle Hybridität in der graphischen inventio. Maarten van Heemskercks ‚nicht-römische‘ Zeichnungen und der kennerschaftliche Kanon

16:45
Ariella Minden (BHMPI)
The Appreciation of Print as Media in Early Modern Italy

 

Dienstag, 20 Mai 2025
Moderation: Anna Magnago Lampugnani (BHMPI)

09:30
Laura Di Carlo
(Germanisches Nationalmuseum Nürnberg)
Kulturelle Hybridität und ästhetische Norm(en) in der Antwerpener Malerei des 16. Jahrhunderts

10:15
Ida Colangelo
(Universität Tübingen)
Iohannes Stradensis Flandrius, Academicus Fiorentinus.
Kulturelle Hybridität in den Druckgraphiken nach Stradanus?

11:00 PAUSE
Moderation: Anna Pawlak (Universität Tübingen)

11:30
Tatjana Bartsch
 (BHMPI)
“ontaardt” (entartet) und “unheemsch” (heimatfremd). Der Fall Maarten van Heemskerck
 

12:15
Anna Magnago Lampugnani
(BHMPI)
“Spanisches Neapel” – Kanon und Variation in der neapolitanischen Grabplastik des Cinquecento

13:00 MITTAGESSEN

14:00 ROUNDTABLE | Diskussion Problemfelder I

Renaissance und Kanon

  • Johan Huizinga, Das Problem der Renaissance (1920)

16:00 PAUSE

16:30 ROUNDTABLE | Diskussion Problemfelder II

Transkulturalität/Kulturtransferforschung

  • G. Christ, S. Dönitz et al., Transkulturelle Verflechtungen. Mediävistische Perspektiven, Göttingen 2016; online: https://www.univerlag.uni-goettingen.de/handle/3/isbn-978-3-86395-277-8 (22.03.2018)
  • Peter Weichhart, Trans-Syndrom: Wenn die Welt durch das Netz unserer Begriffe fällt, in: B. Henrichs, S. Kurfürst, Anna Malis (Hg.), Grenzüberschreitend Forschen. Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf Trans*Syndrome (2017), 19-40

 

Wissenschaftliche Organisation: Tanja Michalsky und Anna Magnago Lampugnani (Bibliotheca Hertzina - MPI für Kunstgeschichte), Anna Pawlak (Universität Tübingen)

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