Episteme der Kartografie
Karten sind privilegierte Medien zur Darstellung von Wissen. Das kartografische Dispositiv ermöglicht es nicht nur, vorhandenes Wissen zu organisieren, sondern generiert häufig neues Wissen, indem es Daten verräumlicht und Zusammenhänge veranschaulicht. Als Instrumente des Wissens sind Karten keine Repräsentationen der Realität, sondern vielmehr Entwürfe zum Verständnis der Welt. In diesem Forschungsbereich wird sowohl die Funktionsweise des kartographischen Instruments in konkreten historischen Fallstudien als auch seine Rolle in der Wissensgeschichte als solcher untersucht. Generell geht es darum, das Verhältnis zwischen Karten und anderen Medien zur Visualisierung von Raum zu hinterfragen.
Abteilungsprojekte
Im Jahr 1582 zeichnete der niederländische Künstler Jan van Stinemolen ein Panorama Neapels mit Blick vom Land aufs Meer und kehrte damit die traditionelle Ansicht der Stadt vom Meer aus um. Seine Neapelansicht ist selbst für Kenner der neapolitanischen Topographie schwer zu lesen und wurde – obwohl der Forschung hinlänglich bekannt – nie eingehend untersucht.
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Im Rahmen des Projekts
Editing Naples werden historische Karten und Ansichten von Neapel digitalisiert und mit den Angaben aus der entsprechenden Legende digital annotiert. Die topographischen Informationen der gedruckten Legende können direkt bei der Berührung des Objekts mit dem Cursor abgerufen werden.
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Städtische Ikonographie und historische Führer sind hervorragende Instrumente, um Gestalt und Entwicklung einer Stadt zu verstehen. Das Projekt kombiniert zum ersten Mal historische Karten, georeferenziert auf den aktuellen Stadtplan, mit der dazugehörigen beschreibenden Literatur. Diese virtuelle kartographische Schichtung ermöglicht erstmals, sich durch Zeit und Raum einer Stadt zu bewegen.
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