Zwei Forschungsschwerpunkte: Architektur und Malerei (1975–1999)

1977 wurden Matthias Winner und Christoph Luitpold Frommel als Wissenschaftliche Mitglieder der Max-Planck-Gesellschaft und Direktoren an der Hertziana berufen. Frommels Studien stellten die römische Architekturforschung auf eine neue methodische Grundlage. Die von ihm geleistete systematische Zusammenführung formaler Beobachtungen mit bautechnischen und archivalischen Befunden sowie deren Kontextualisierung im soziologischen, politischen und urbanistischen Umfeld prägen bis heute die internationale Architekturforschung.

Die Einrichtung einer zweiten, von der Bibliotheksleitung befreiten wissenschaftlichen Direktorenstelle führte zur Erweiterung des Forschungsspektrums hin zur Malerei. Matthias Winners Forschungen konzentrierten sich auf die sakrale und profane Kunst von der Renaissance bis zur Barockzeit. Durch intensivere wissenschaftliche Kooperationen wurde eine stärkere Anbindung an italienische Institutionen und Forschungseinrichtungen gesucht. So veranstaltete die Hertziana zum Raffael-Jahr 1983 in Zusammenarbeit mit den Vatikanischen Museen einen internationalen Kongress zum Thema "Raffaello a Roma". Mit dem 1980 erfolgten Ankauf des auf der gegenüberliegenden Seite der Via Gregoriana gelegenen "Villino Stroganoff" wurde für die wachsenden Bestände von Bibliothek und Fotothek neuer Raum gewonnen.

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