Nachlass Hans Werner Schmidt

Der Kunsthistoriker Hans Werner Schmidt (1904–1991) promovierte an der Universität Halle-Wittenberg mit einer Arbeit zu Salvator Rosas Landschaftsmalerei. 1928 war er an der Bibliotheca Hertziana, danach in Leipzig und schließlich in Berlin (Graphische Sammlung) als Assistent tätig. Von 1937 bis 1969 arbeitete er in der Abteilung Graphische Sammlung und Kupferstichkabinett des Herzogs Anton Ulrich-Museums in Braunschweig, die er zuletzt leitete. Der im Jahr 1991 übernommene Nachlass besteht aus 1.300 Schwarz-Weiß-Negativen, die überwiegend Ende der 1930er, Anfang der 1940er Jahre zur barocken Deckendekorationen der 16. Jahrhunderts entstanden sind. Ein Teil davon sowie Aufnahmen kriegszerstörter Paläste und Kirchen in Norditalien fertigte Schmidt 1944/1945 als Fotograf für den Deutschen Militärischen Kunstschutz in Italien an. Daneben belegt der Bestand von ca. 1.700 weiteren Schwarz-Weiß-Fotografien anderer Archive Schmidts weitreichende Interessen an der italienischen Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts.

Auswahlbibliografie: Die Landschaftsmalerei Salvator Rosas, Halle 1930; "Nachtrag und Fortsetzung der Michelangelo-Bibliographie von Steinmann-Wittkower bis 1930", in E. Steinmann: Michelangelo im Spiegel seiner Zeit, Leipzig 1930, S. 65–93; "Vasaris Fassadenmalerei am Palazzo Almeni", in Miscellanea Bibliothecae Hertzianae (Römische Forschungen der Bibliotheca Hertziana 16), München 1961, S. 271–274; Die deutschen Handzeichnungen bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts, Herzog Anton Ulrich-Museum, Braunschweig 1965 (Kunstheft 9).
Über H. W. Schmidt: Regine Schallert, "Kunstschutz und Fotografie: Sonderführer (Z) Hans Werner Schmidt", in Kunsthistoriker im Krieg – Deutscher Militärischer Kunstschutz in Italien 1943–1945, hg. v. Christian Fuhrmeister u.a., Köln 2012 (Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München, Band 29), S. 247–262.

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