Gerechte Gewalt? Moralische Ambivalenzen in der Kunst der Frühen Neuzeit

Workshop

  • Öffentliche Veranstaltung ohne Voranmeldung
  • Beginn: 11.12.2025 14:00
  • Ende: 12.12.2025 13:00
  • Vortragende(r): Workshop
  • Ort: Villino Stroganoff, Via Gregoriana 22, 00187 Rom
  • Kontakt: raffaele.rossi@biblhertz.it
Gerechte Gewalt? Moralische Ambivalenzen in der Kunst der Frühen Neuzeit
Die Frage, wann Gewalt moralisch verwerflich ist und ob bzw. unter welchen Bedingungen sie sich rechtfertigen lässt, ist gegenwärtig hochaktuell. Gleichzeitig erfordert sie eine kritische Reflexion und historische Perspektivierung – zu beiden soll der zweiteilige Workshop (Rom, Hamburg) einen Beitrag leisten.






In vormodernen Diskursen unterlag die moralische Bewertung von Gewalt komplexen Differenzierungen und war keineswegs pauschal verwerflich. Ziel des Workshops, der an der Biblioteca Hertziana, Max-Planck-Institut in Rom und der Kolleg-Forschungsgruppe Imaginarien der Kraft an der Universität Hamburg veranstaltet wird, ist es, die vielfältigen Darstellungsstrategien zu untersuchen, mit denen Gewalt in der Frühen Neuzeit (14. – 18. Jh.) legitimiert, kritisiert oder ambivalent inszeniert wurde.


PROGRAMM

Donnerstag, 11.12. 2025

14.00 Franca Buss, Jana Graul, Anna Magnago: Einleitung

14.30 Andreas Plackinger (Dresden): Zwischen vitium und virtus, oder: Michelangelos Gewalt. Eine begriffliche Einordnung“

15.15 Kaffeepause

Unrecht, Schuld und göttliche Gnade

15:45 Judith Rehermann (Karlsruhe): Zwischen Feuersturm und Fleischeslust: Baldung und die Moral gerechter Gewalt

16:30 Henry Kaap (München): Sich selbst richten? Gerechte Gewalt und moralische Dilemmata im Zeichen der Lucretia bei Lorenzo Lotto

17:15 Ulrike Müller-Hofstede (Berlin): Crudeltà e commiserazione – Zu Caravaggios Gewaltdarstellung in der Cappella Contarelli in Rom

Freitag, 12.12.

Artefakte, Körper, Zeichen

9.30 Fabian Jonietz (Hamburg): Σεμνηκλοπία: Zur moralischen Legitimierung der gewaltsamen Entwendung kultureller Artefakte

10.15 Johannes Gebhardt (Leipzig): Zeichen der Gewalt – Gewalt der Zeichen. Sklaverei und Marienverehrung im Vizekönigreich Peru

11.00 Kaffeepause

11.30 Franca Buss (Hamburg): Die nützliche Leiche. Moralische Ambivalenzen der Aufklärung am Beispiel von Jeremy Benthams Auto-Ikone

12.15 Zwischenfazit und Ausblick


Wissenschaftliche Organisation: Franca Buss, Jana Graul, Anna Magnago Lampugnani

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