Eintritt in die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (1912)

Die Gründung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft 1911 bot für Henriette Hertz die Gelegenheit, ihre Bibliothek als zweite deutsche Forschungsinstitution in Rom – neben der "Preußischen Historischen Station" (heute das Deutsche Historische Institut, DHI) – zu etablieren. Am 18. September 1912 – ein halbes Jahr vor ihrem Tod am 9. April 1913 – vermachte sie ihre Bücher- und Fotosammlung, den Palazzo Zuccari als Sitz der "Bibliotheca Hertziana", sowie ein großzügiges Stiftungskapital der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Ernst Steinmann wurde ihrem Wunsch entsprechend zum Gründungsdirektor berufen. Am 15. Januar 1913 konnte das Institut eröffnet werden. Ihre Gemäldesammlung und einen Teil ihres Vermögens hinterließ sie dem italienischen Staat als Ausdruck ihrer Dankbarkeit für die ihr gewährte Gastfreundschaft (La donazione di Enrichetta Hertz 1913–2013). Zum Zeitpunkt der Eröffnung verfügte die Bibliothek über einen Bestand von fünftausend Bänden, als erste Fachbibliothek für Kunstgeschichte in Rom etablierte sich die Bibliothek schnell als Referenzpunkt kunsthistorischer Forschung in Rom.

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