Zur Transformation historischer Industriebauten in der aktuellen Stadtplanung Roms. Aufgabe, Kulturerbe, Erinnerungsort, urbanistische Ressource?

Anne Scheinhardt, M.A.

Auch wenn Rom kein typischer Industriestandort ist, befinden sich nahe des Stadtkerns einige ehemalige Produktionsstätten, deren stadt- wie architekturhistorischer Wert von der lokalen Industriearchäologie seit den 1970er Jahren erforscht wird. Das Umnutzungsspektrum bedeutender Einzelbauten der letzten 30 Jahre erweiterte sich jüngst um ein international zu beobachtendes Phänomen. Altindustrielle Bauensembles wurden in den aktuellen Generalbebauungsplan als Impulsgeber für Stadtviertelaufwertungen integriert.

In dem Dissertationsprojekt werden ausgewählte Industrieanlagen seit der Hauptstadtwerdung 1871 als gesellschaftliche Aufgabe, Kulturerbe, Erinnerungsort und urbanistische Ressource analysiert, um ein differenziertes Bild der „ewigen“ Stadt im Umgang mit ihrer industriellen Vergangenheit zu zeichnen. Dabei gilt es nicht nur, theoretische wie praktische Positionen von Denkmal- und Stadtbildpflege kritisch zu reflektieren, sondern auch, dem identitätsstiftenden Potential von Transformationen im Dienst einer Kulturmetropole des 21. Jahrhunderts nachzugehen. Ziel dieser substantiell architekturhistorischen Untersuchung ist es nicht zuletzt, im internationalen Vergleich eine valide Typologie städtebaulich integrierter Nachnutzungskonzepte zu entwickeln.

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