Schenkung Otto Lehmann-Brockhaus

Otto Lehmann-Brockhaus (1909–1999) studierte von 1928 bis 1934 Kunstgeschichte, Philosophie und Geschichte an den Universitäten Marburg, Innsbruck, Rostock und Göttingen. Dort wurde er 1934 von Graf Vitzhum promoviert. Nach Forschungsjahren an der Bibliotheca Hertziana von 1937 bis 1945, leitete er von 1948 an die Bibliothek des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München und lehrte später auch an der Münchner Universität. Im Jahr 1962 wurde er Oberbibliothekar an der Bibliotheca Hertziana und leitete später neben Wolfgang Lotz das Institut bis 1977 als Direktor. Bis zu seinem Tod war er emeritiertes wissenschaftliches Mitglied der Bibliotheca Hertziana. In den Jahren 1971, 1978 sowie 1991 schenkte Otto Lehmann-Brockhaus der Fotothek insgesamt 3.500 Schwarz-Weiß-Fotografien und Negative zur Architektur und Skulptur vorwiegend Italiens, daneben aber auch Jugoslawiens und Spaniens, die der Forscher zwischen 1967 und 1975 angefertigt hat. Daneben gelangten bereits vor 1944 zahlreiche Aufnahmen, insbesondere zur mittelalterlichen Kunst im Latium, Molise und den Abruzzen in die Fotothek, die Lehmann-Brockhaus während seiner Assistenzzeit an der Bibliotheca Hertziana vor allem im Rahmen seiner Forschung zu den mittelalterlichen Kanzeln in den Abruzzen angefertigt hat.

Hinweis: Über 2.200 weitere Negative von Otto Lehmann-Brockhaus befinden sich im Bildarchiv Foto Marburg.

Auswahlbibliografie: "Die Kanzeln der Abruzzen im 12. und 13. Jahrhundert", Römisches Jahrbuch für Kunstgeschichte, 6 (1942/44 [1946]), S. 257–428; Abruzzen und Molise. Kunst und Geschichte, München 1983.

Nachruf: Valentino Pace und Julian Kliemann in Jahrbuch der Max-Planck-Gesellschaft, 2000, S. 919–921.

 

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